Sport im Jahr 1960
1960 war das Jahr des Armin Hary: Im Juni läuft der deutsche Meister beim Leichtathletik-Meeting im Zürcher Letzigrund die 100 Meter in neuer Fabel-Weltrekordzeit von 10,0 Sekunden. Kurz darauf gewinnt er Anfang September bei den Olympischen Spielen in Rom die 100 Meter und die Sprintstaffel. Damit ist Armin Hary der erste deutsche Leichtathlet mit zwei olympischen Goldmedaillen. Das 100 Meter Gold gewann Hary in 10,2 Sekunden zeitgleich vor dem US Amerikaner David Sime, nachdem sein schärfster Konkurrent der Kanadier Harry Jerome bereits im Halbfinale verletzt aufgab. Mit der Sprintstaffel gewinnt Armin Hary - zusammen mit Bernd Cullmann, Walter Mahlendorf und Martin Lauer - in neuer Weltrekordzeit seine zweite Goldmedaille. Zwar kam die amerikanische Staffel mit Schlussläufer Sime als erster über die Ziellinie, doch wegen eines Wechselfehlers war deren Disqualifikation bereits angezeigt. Bei der Wahl zum Sportler des Jahres kürte die deutsche Fachpresse allerdings einen anderen: Georg Thoma. Ihm gelang es bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley als erster Nicht-Skandinavier eine olympische Goldmedaille in der Nordischen Kombination zu gewinnen. Der Hinterzartener Georg Thoma wurde 1960 zum dritten Mal in Folge deutscher Meister in der nordischen Kombination und erstmals auch deutscher Meister im Skispringen. Bei den Damen gewinnt die deutsche Wasserspringerin Ingrid Krämer aus Dresden die Wahl zur Sportlerin des Jahres 1960. Die für die gesamtdeutsche Olympiamannschaft startende 17-jährige Ingrid Krämer gewinnt völlig überraschend sowohl im Wasserspringen vom 3 Meter-Brett als auch vom 10 Meter-Turm die Goldmedaille bei den olympischen Sommerspielen in Rom.
Die Fußballmannschaft des Eintracht Frankfurt dringt mit begeisterndem Fussball sensationell bis in das Finale des Europapokal der Landesmeister vor, verliert dort aber in einem dramatischen Finale gegen den Favoriten Real Madrid mit 3:7. Zur Mannschaft des Jahres 1960 wird aber wie im Vorjahr der Deutschlandachter im Rudern gekürt, welche in der Besetzung Klaus Bittner, Karl-Heinz Hopp, Hans Lenk, Manfred Rulffs, Frank Schepke, Kraft Schepke, Walter Schröder, Karl-Heinrich von Groddeck, Willi Padge mit deutlichen 4 Sekunden Vorsprung vor Kanada die Goldmedaille bei Olympia holt. Erstmals wird 1960 der Titel Fussballer des Jahres in Deutschland vergeben. Die Journalisten küren zum Jahresende den Oberliga-Torschützenkönig Uwe Seeler vom deutschen Fussballmeister Hamburger SV zum Ersten Träger dieser Auszeichnung. Bei der Wahl zum Europas Fussballer des Jahres belegt Seeler hinter Luis Suárez und Ferenc Puskás den dritten Platz Noch etwas abseits des Rampenlichts ist 1960 noch der Gewinner der Goldmedaille im Halbschwergewicht bei den Olympischen Boxwettkämpfen: Der erst 18-jährige Olympiasieger Cassius Clay (Muhammad Ali).
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