Kino und Film im Jahr 1960
„Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ stand zu Beginn des Kinojahres 1960 auf dem Programm des deutschen Publikums. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jules Verne macht sich der Geologie-Professor Oliver Lindenbrook, gespielt von James Mason, gemeinsam mit dem Studenten Alec, der Witwe seines Kollegen Goetaborg sowie dem jungen Isländer Hans und seiner Gans Gertrud auf den Weg in das Erdinnere. Auf ihrer Reise dorthin hat das Expeditionsteam allerlei faszinierende Abenteuer zu überstehen. Otto Premingers Verfilmung der George-Gershwin-Oper „Porgy und Bess“ lief im April in den Kinos an. Der Streifen um die Liebesgeschichte zwischen dem verkrüppelten Bettler Porgy (Sidney Poitier) und der leichtlebigen Bess (Dorothy Dandridge) zählt bis heute zu den besten Musikfilmen überhaupt.
Ein italienisch-französischer Film über die Vergänglichkeit von Reichtum und Ruhm schrieb im Juni 1960 Kinogeschichte. In Federico Fellinis „La Dolce Vita – Das Süße Leben“ ist Klatsch-Reporter Marcello Rubini ständig auf der Suche nach den heißen Storys aus dem italienischen Jetset. Insgeheim träumt er jedoch von einem Leben, das so ganz anders ist als die Scheinwelt um ihn herum.
Gesellschaftskritik übte auch der Streifen „Die Zeitmaschine“ nach dem Roman von H.G. Wells. Darin spielt Rod Taylor einen Londoner Wissenschaftler, der sich mit seiner selbstkonstruierten Zeitmaschine auf eine Reise in die Zukunft begibt. Entsetzt stellt er dabei fest, dass sich die Menschheit durch Krieg und Zerstörung immer weiter zurückentwickelt.
Einen Klassiker des Horrorkinos brachte Regisseur Alfred Hitchcock im Oktober mit „Psycho“ seinem wohl bekanntesten Film in die Kinos. Statt die ihr anvertrauten 40.000 Dollar zur Bank zu bringen, setzt sich die junge Angestellte Marion Crane (Janet Leigh) mit dem Geld nach Kalifornien ab. Unterwegs macht sie Halt im Motel des jungen Norman Bates (Anthony Perkins) – ein Stopp, den sie besser nicht eingelegt hätte. Das Grauen ist in diesem Film fast immer allgegenwärtig, nicht nur in der schon legendären Duschszene.
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